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Frauen im Baugewerbe

Frauen im Baugewerbe

Ich habe mehrere Jahre in Berlin gearbeitet und schnell festgestellt, dass die Gleichberechtigung zwischen Männer und Frauen in der ehemaligen DDR wesentlich fortschrittlicher war als in Westdeutschland (BRD) und das auch im Baugewerbe!! Die Berufstätigkeit der Frau (auch in Führungspositionen), sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie war sehr gut geregelt. In der ehemaligen DDR gab es kein Beschäftigungsverbot für Frauen in der Baubranche (nur eine Lastenregelung). Es gab Baggerfahrerinnen und Kranführerinnen. Mit der “Wende“ trat westdeutsche Gesetzgebung in Kraft und somit ein Verbot für Frauen im Bauhauptgewerbe.

Geschichte des Beschäftigungsverbotes

Die Geschichte des Beschäftigungsverbots lässt sich bis ins Deutsche Kaiserreich zurückverfolgen. In der Baubranche waren seit Ende des 19.Jahrhunderts viele Frauen als Bauhelferinnen tätig. Als „Mörtelweiber“ mischten und transportierten sie Mörtel, Steine und andere Baustoffe auf den Baustellen, als Arbeiterinnen waren sie in Ziegeleien, Kokereien, Bergwerken und mit anderen schweren und gefährlichen Arbeiten beschäftigt. Überlange Arbeitszeiten, schwere körperliche Belastung und geringe Löhne führten zur Verelendung und Gesundheitsschäden von erwerbstätigen Frauen, denen die Regierung mit Beschäftigungsverboten beizukommen suchte. Besondere Frauenarbeitsschutzvorschriften waren erstmals in der Gewerbeordnung von 1878 enthalten. In der Folgezeit wurden dann auf dieser Grundlage für einzelne Gewerbezweige generelle Beschäftigungsverbote für Frauen erlassen. Die Novelle der Gewerbeordnung von 1912 untersagte Gewerbetreibenden u.a. Arbeiterinnen zum Transport von Materialien auf Bauten aller Art zu verwenden.

“West“-Deutsche Gesetzgebung

Das Beschäftigungsverbot für Frauen stand als bürokratisches Hindernis im Weg, wenn Frauen im Bauhauptgewerbe einen Beruf erlernen oder eine Stelle als Fach- oder Hilfskraft antreten wollten. Aufgrund von grobmaschiger Gesetzgebung entstanden Lücken, die genutzt wurden, um Frauen ein Praktika und Architekturstudium zu ermöglichen. Kaum zu glauben aber es wurde sogar ein gynäkologisches Unbedenklichkeitsgutachten verlangt.
Das über 100 Jahre alte Beschäftigungsverbot für Frauen im Bauhauptgewerbe wurde erst am 30. Juni 1994 für ganz Deutschland geändert. (Ausnahmen gab es nur zu Kriegs- und Wiederaufbauzeiten)

Wie ist die Situation heute?

Was lange verboten war - braucht Zeit - Vorbehalte und geschlechtsspezifische Denkmuster zu durchbrechen.

In keinem anderen Wirtschaftszweig sind so wenige Frauen beschäftigt wie am Bau. Am Frauenanteil im Baugewerbe hat sich seit zwanzig Jahren wenig verändert. Danach liegt die Frauenquote bei den Beschäftigten mit bauhauptgewerblichen Berufen bei 1,5 Prozent, bei ausbaugewerblichen Berufen bei 2,2 Prozent.

Lt. Statistischem Bundesamt sind Frauen auf der Baustelle am häufigsten in den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, der Malerei oder in der Vermessung und Kartografie anzutreffen. Immerhin sind inzwischen 28 Prozent der Bauingenieure in Bauunternehmen weiblich.

Welche Vorteile gibt es für weibliche Fachkräfte am Bau?

  • Frauen helfen dabei, den bestehenden Mangel an Fachkräften zu füllen.
  • Weibliche Führungskräfte oder Mitarbeiterinnen bereichern Teams mit neuen Ideen und Perspektiven.
  • Unternehmen mit gemischter Belegschaft wirtschaften effizienter und sind innovativer
  • Das Arbeitsklima verbessert sich
  • Junge Bewerberinnen weisen im Vergleich zu männlichen Kollegen oft eine höhere Motivation
  • Das Image als Arbeitgeber wird erhöht

Wie “weiblich“ ist Arning Bauunternehmung?

Arning Bauunternehmung hat zurzeit 140 Beschäftigte und davon sind 14% weiblich, die überwiegend in der Verwaltung tätig sind. Allerdings hat Arning Bauunternehmung bereits 1991 die erste weibliche Auszubildende als Maurerin eingestellt.

Annelie E. konnte aufgrund ihrer sehr guten Leistungen ihre Lehrzeit sogar auf 2 Jahre reduzieren. Aufgrund des Beschäftigungsverbotes für Frauen im Bauhauptgewerbe, hat sie direkt im Anschluss eine Bauzeichner-Lehre absolviert. Sie ist bis heute dem Unternehmen treu geblieben und sagt, dass sie ein sehr angenehmes männliches Betriebsklima bei Arning Bau vorgefunden hat. Sie erinnert sich äußerst gerne an ihre Lehrzeit und möchte jungen Frauen Mut zusprechen diesen tollen, kreativen und wertbeständigen Beruf zu erlernen. Mit einem Lächeln fügt sie hinzu, Männer helfen sehr gerne jungen Frauen ;-)

Mittlerweile gibt es viele technische Hilfsmittel, dadurch verringern sich körperliche Anstrengungen enorm. Gute gestellte Schutzkleidung vom Arbeitgeber und hervorragende Sicherheitsunterweisungen minimieren die Beschmutzung und die Unfallgefahr sowie ansprechende Baucontainer tragen zu einem gewissen Komfort bei.

Jana O. wurde im Jahr 2006 als erste weibliche Bauleiterin bei Arning Bauunternehmung eingestellt. Das Klischee des rauen Umgangstons in der Baubranche konnte sie nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil man traf sich auf Augenhöhe und die Zusammenarbeit mit den sogenannten “harten Jungs“ auf der Baustelle war herzlich und sehr humorvoll.

Mittlerweile hat Arning Bauunternehmung 3 weibliche Bauleiterinnen. Alle drei sind begeistert von der Vielfältigkeit die dieser Beruf mit sich bringt. Mit einem weiblichen Augenzwinkern wird oft erwähnt, das es viel Freude und sehr humorvoll auf der Baustelle zugeht und es einfach ist mit Männern zusammen zu arbeiten.

Gerade am Bau passiert oft Unerwartetes und dann ist Kreativität, Flexibilität und Teamarbeit angesagt. Motivation und Leidenschaft sich immer neuen Projekten und Herausforderung zu stellen, macht diesen Beruf so einzigartig und spannend.

Arning Bauunternehmung ist Chancengeber und Motivator auch für junge weibliche Nachwuchskräfte. Deshalb freuen wir uns in diesem Jahr ganz besonders auf 2 weibliche Auszubildende als Maurerinnen.

Fazit

Es müssen noch weitere Anstrengungen unternommen werden, um mehr weiblichen Nachwuchs für das Baugewerbe zu gewinnen. Frauen selbst zeigen seit einigen Jahren ein immer größeres Interesse an einer technik-orientierten Tätigkeit am Bau.

Arning Bau – das ist Faszination, Leidenschaft und Vielfalt.

Unser YouTube Video:

Ich kann nur sagen: Mädels traut euch!! Bei Arning Bau stehen euch alle Türen offen. Sei es als Maurerin, Beton- und Stahlbetonbauerin, Baugeräteführerin oder Duales Studium Bauingenieurin.

Macht euch bewusst, dass ihr eine Bereicherung für das Handwerk und für die Baubranche seid. Wir freuen uns über jede Bewerbung sei es schriftlich oder telefonisch Tel. +49 (0)2551 93 88 0.

Alle wichtigen Information rund um die Ausbildung könnt ihr auch auf unserer Homepage nachlesen: https://www.ausbildung.arning-bau.de/.

Dazu kann ich nur sagen:
Team Arning schafft alles - #FrauenpowerbeiArningBau

Mein nächster Blog handelt von: Baugewerbe früher und heute